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Die Abbildung verdeutlicht den dringenden Investitionsbedarf in die Schulinfrastruktur Deutschlands. Mit rund 43.000 öffentlichen Schulen und etwa 11 Millionen Schülern besteht ein Sanierungsbedarf von insgesamt 44,2 Milliarden Euro, eingebettet in einen kommunalen Investitionsrückstand von 147 Milliarden Euro. Die Bildungsausgaben Deutschlands betragen 4,3 % des BIP und liegen damit hinter Ländern wie Norwegen (6,6 %). Obwohl im Rahmen des „Digitalpakts Schule“ bis 2024 insgesamt 5,5 Milliarden Euro bereitgestellt wurden, waren bis 2020 erst 15,74 Millionen Euro abgerufen. Ein Diagramm zeigt einen stetigen Anstieg der kommunalen Investitionen in Schulgebäude von 4,9 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 10,1 Milliarden Euro im Jahr 2021 und verdeutlicht damit die zunehmenden, aber noch unzureichenden Modernisierungsbemühungen.
Grafik: Kommunale Investitionen in Schulgebäude
Quelle: KfW-Kommunalpanel, verschiedene Jahre
Mehrere Bundesländer haben den Investitionsbedarf im Bildungsbereich erkannt und reagieren mit umfassenden Maßnahmen. Die Bundesregierung plant, im Schuljahr 2024/25 das größte Bildungsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik zu starten, mit einem Bundeshaushalt von 20 Milliarden Euro für Bildung und Forschung. Hamburg zeigt besonderes Engagement im Bildungsbau, trotz wirtschaftlicher Herausforderungen: Im vergangenen Jahr wurden 448 Millionen Euro in den Schulbau investiert, 153 Projekte an über 100 Schulen abgeschlossen. Diese Maßnahmen verdeutlichen die wachsenden Anstrengungen, die Bildungsinfrastruktur für die Zukunft zu stärken.
Quelle: deutscher Bundestag, Bildungsministerin für Bildung und Forschung, Stark-Watzinger, 05.02.2024
Als Schulträger sind die Länder und Kommunen für die bauliche Ausstattung der meisten der rund 40.000 allgemein- und berufsbildenden Schulen in Deutschland zuständig. Auf den Bereich Schulen entfällt laut KfW- Kommunalpanel 2021 mit 11 Mrd. EUR auch der größte Anteil der geplanten kommunalen Investitionen. Doch diese Mittel sind noch nicht ausreichend, die bereits vorhandene Infrastruktur zu erhalten, denn auf die Schulen entfällt mit 46,5 Mrd. EUR bzw. 31% zugleich der größte Anteil des wahrgenommenen kommunalen Investitionsrückstands von insgesamt 149 Mrd. EUR.
Quelle: https://difu.de/presse/pressemitteilungen/2021-09-09
Grafik: Kommunaler Investitionsrückstand und geplante Investitionen bei Schulen (in Mrd. EUR)
Quelle: KfW-Kommunalpanel, durchgeführt vom Difu, verschiedene Jahre