Gebäude Typ "e"System Holzbau
 

Herausforderungen | 3. Fallbeispiele


3. Fallbeispiele

HOMEB-Berlin 3D Raumbildende Module

Die HOMEB-Schule in Berlin wurde im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive errichtet. Sie basiert auf einer vollmodularen Holzbauweise, wobei die Raummodule zu 90 % in einer Produktionshalle vorgefertigt werden. Das Gebäude besteht aus 3 Geschossen und bietet eine Bruttogrundfläche (BGF) von 2.950 m². Das Raumkonzept folgt dem Stammgruppenprinzip, das Stammgruppenräume (62 m²) und Teilungsräume (40 m²) umfasst, die durch Verbindungstüren miteinander verbunden sind. Das Design ermöglicht eine flexible Nutzung der Räume.Der Einsatz von motorisierten Fensterlüftungen sowie die Möglichkeit zur Integration von Gründächern und Photovoltaikanlagen unterstreichen die Nachhaltigkeitsstrategie des Projekts. Aufgrund der vollständigen Vorfertigung der Module beträgt die Bauzeit nur 10 Monate. Das Gebäude weist eine hohe Demontierbarkeit auf, da die Raummodule transportiert und an einem neuen Standort wiederverwendet werden können. Das Projekt erfüllt viele Kriterien für eine QNG- und BNB-Gold-Zertifizierung, insbesondere durch die Nutzung von zertifizierten Holzprodukten und die hohe Ressourceneffizienz.

 

Quelle: Forschungsprojekt Standard Holzbausystem HO_SY


European Campus Hochschule Pfarrkirchen, 2D-Tafelbauweise

Der European Campus Hochschule in Pfarrkirchen ist ein Hochschulgebäude, das auf der Grundlage der Tafelbauweise errichtet wurde. Es basiert auf dem typischen System von Haas Fertigbau, bei dem tragende Wände aus Holztafeln (Konstruktionsvollholz und Holzplatten) erstellt werden. Das Raster beträgt 6,8 m x 6,8 m, was eine klare Gliederung der Raumstruktur schafft. Die Klassenräume haben Größen von 80 m² bis 100 m² und sind durch Flure verbunden. Im Vergleich zu den anderen Projekten ist die Flexibilität der Raumstruktur begrenzt, da die tragenden Wände fest in die Struktur integriert sind. Erweiterungen sind möglich, erfordern jedoch bauliche Eingriffe. Die Bauzeit variiert je nach Standort und Projektumfang, beträgt aber in der Regel 12 bis 18 Monate. Das Gebäude kann auf QNG- oder BNB-Silber-Niveau zertifiziert werden, hat jedoch durch die fehlende Nutzung von Plusenergie und den höheren Rohstoffverbrauch (tragende Tafelwände) ein geringeres Potenzial für eine BNB-Gold-Zertifizierung. Trotz der eingeschränkten Flexibilität der Raumaufteilung bietet der Campus eine stabile und standardisierte Bauweise, die durch die Vorfertigung von Wandelementen in der Haas-Produktionshalle effizient umgesetzt wird.

Quelle: Forschungsprojekt Standard Holzbausystem HO_SY


Schmuttertal Gymnasium, Skelettbauweise

Das Schmuttertal-Gymnasium in Diedorf ist ein innovatives Schulgebäude, das als Modellprojekt für nachhaltige Schulbauten gilt. Es wurde in Holzskelettbauweise mit Brettsperrholz (BSP) und Holz-Beton-Verbunddecken (HBV) errichtet. Das architektonische Konzept basiert auf offenen Lernlandschaften, die eine flexible Raumaufteilung ermöglichen. Mit einem 2,70 m Raster ist die Struktur flexibel und kann einfach an zukünftige pädagogische Anforderungen angepasst werden. Das Gebäude ist ein Plusenergiehaus, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Die Akustik wurde durch den Einsatz von Holzoberflächen optimiert, während die Tageslichtnutzung durch Oberlichter und große Glasflächen maximiert wurde. Dank der nachhaltigen Materialwahl und der Demontierbarkeit der Holz-Beton-Verbundelemente hat das Schmuttertal-Gymnasium ein hohes Potenzial für die QNG- und BNB-Gold-Zertifizierung. Mit einer Bruttogrundfläche (BGF) von 16.046 m² und einer Bauzeit von mittlerer Dauer ist das Projekt sowohl technisch als auch pädagogisch ein Vorbild für zukunftsorientierte Schulgebäude.

Quelle: Forschungsprojekt Standard Holzbausystem HO_SY


Fallbeispiele im Vergleich

Quelle: Forschungsprojekt Standard Holzbausystem HO_SY